Dem vorliegenden Buch liegen jahrzehntelange Erfahrungen in interdisziplinärer Forschung und Lehre auf dem Feld der Struktur-Wirkungs-Beziehung von Chemikalien zugrunde. Bisherige Strategien zur Verminderung stoffbedingter Risiken werden einleitend in ihren Möglichkeiten und Grenzen diskutiert. Dies geschieht vor dem Hintergrund von Erfahrungen mit dem Vollzug des Chemikaliengesetzes und der Altstoffverordnung. Da die chemische Struktur einer Chemikalie sowohl der Ursprung all ihrer chemischen und physikalischen Eigenschaften als auch ihrer biologischen Wirkungen auf allen Komplexitätsebenen des Lebens ist, haben wir unser Buch unter folgenden Leitgedanken geschrieben: Ausgehend von einem neuen heuristischen Konzept -dem „Struktur – Wirkungs – Dreieck“ -werden durch eine systematische Analyse der Strukturformel als dem „Passbild“ einer Chemikalie chemisches Fachwissen und das Wissen aus den Wirkungswissenschaften durch das Struktur – Wirkungs – Denken miteinander verknüpft. Dieses Konzept kann von Chemikern und Nichtchemikern gleichermaßen für eine interdisziplinäre Kommunikation über Eigenschaften und Wirkungen von Chemikalien genutzt werden. Nachhaltigkeit bedeutet unter anderem menschliches Handeln im Einklang mit der Natur. In der Chemie bedeutet das Konzept der Nachhaltigkeit vor allem auch das Design von neuen Chemikalien im Sinne einer minimalen Schädigung der Moleküle des Lebens und der minimalen Beeinträchtigung biologischer Regulationsprozesse. Ein dergestalt umweltorientiertes Design kann durch das im vorliegenden Buch vorgestellte Struktur – Wirkungs – Denken äußerst effektiv unterstützt werden.
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Struktur-Wirkungs-Denken in der Chemie
eine Chance für mehr Nachhaltigkeitzzgl. Versandkosten
Je mehr sich das Wissen und Denken in den Wirkungswissenschaften auf die molekulare Verständnisebene der Chemie zubewegt, desto bedeutsamer wird auch in der Chemie ein Denken und Experimentieren unter Berücksichtigung von Struktur – Wirkungs – Beziehungen. Zugleich verstärkt sich damit zunehmend die Bedeutung der Chemie als Querschnittswissenschaft. Die „Chemische Sprache“ -vor allem repräsentiert durch chemische Strukturformeln- wird so immer mehr zu einem vernetzenden Instrument für alle Life Sciences.
Marcel Liauw –
Ein tadellos stimmiges Buch zu der titelgebenden Verknüpfung zwischen molekularer Struktur und makroskopischer (oft: biologischer oder medizinischer) Wirkung.
Wie mächtig ein Konzept wie die farbliche Codierung des Wechselwirkungspotenzials der verschiedenen Bereiche der beteiligten Moleküle ist, wird an zahllosen konkreten Beispielen demonstriert. So lassen sich chromatographische Phänomene rationalisieren, Toxizitäten oder Wirkmechanismen von Arzneimitteln.
Schon nach kurzer Lektüre wird im Kopf ein Schalter umgelegt und man betrachtet Phänomene durch diese Wechselwirkungs-Brille – mit frappierenden Effekten: die zerlassene Butter auf den gekochten Karotten (bessere Provitamin-A-Aufnahme), die Antihaftbeschichtung der Pfanne (perfluorierte Beschichtung), … Es ergibt alles plötzlich einen Sinn.
All das ist nicht „Kunst für die Kunst“, sondern eröffnet die Möglichkeit, die Chemie nachhaltiger, nein: nachhaltig zu denken. Und so möchte man das Buch recht häufig in der Chemie vorfinden, aber es auch allen in den Ingenieur-, den Material- und den Lebenswissenschaften ans Herz legen.
Vielen Dank für ein auch vom Layout wunderschönes Buch!!
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