Von Zeit zu Zeit erleben wir Wandlungsprozesse: Denkrichtungen und Beurteilungsmaßstäbe ändern sich immer wieder einmal. Das gilt für gesellschaftliche Konventionen und Fragen ebenso wie für die Bewertung politischer Ziele oder (kultur-) geschichtliche Betrachtungen. Berufene Expert*innen unserer Tage sprechen dann von „turns“.
Tatsächlich vollzieht sich zurzeit in der Perspektive auf das Tier – und im Kontext gesellschaftlicher Kunstbetrachtung spätestens seit der Documenta XIII (2012) – ein deutlicher Paradigmenwechsel: Ganz im Sinne eines „animal turns“ gilt es nun, das angesichts einer drückenden Dominanz menschlicher Vorstellungsbilder lange „übersehene“ Tier endlich als ästhetisches Subjekt und Geber kostbarer Werkstoffe anzuerkennen und in den Fokus empathischer Betrachtung zu rücken. Damit wird endlich die anthropozentrische Grenze überschritten und dem Tierlichen eine adäquate Wahrnehmungs- und Bedeutungsebene zuteil.
Und so nimmt es nicht wunder, dass die hier vorliegende Publikation zum Thema „Das Tier und wir“ nicht so ganz museumstypisch daherkommt. Wir verstehen sie als ein Thema-Magazin, das heißt als Zusammenstellung vieler Texte und Bilder, die Forschungen und Betrachtungen teils in klassisch wissenschaftlicher Art, teils auf persönliche, engagierte und emotionale Weise präsentieren.
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