Rohstoffe waren immer heiß begehrt und unverzichtbar. Der Zugang zu Rohstoffen und Ressourcen, wie Stein, Metallerz, Kohle, Torf, Salz, aber auch Bernstein, Geweih, Knochen, Tierhäute, Flachs und Wolle, spielte in der Menschheitsgeschichte schon immer eine entscheidende Rolle. Für Rohstoffe wurden Bündnisse geschmiedet, Handelswege geschaffen und Netzwerke aufgebaut. Die Verfügbarkeit oder der Mangel führten zu Innovationen und neuen Techniken, aber ebenso auch zu Konflikten und Auseinandersetzungen. Rohstoffe wurden aufbereitet, transportiert, verhandelt, verarbeitet, recycelt und erst das gänzlich unbrauchbar gewordene Produkt schlussendlich entsorgt. Dem vielfältigen Reichtum an Rohstoffen und den damit verbundenen Abhängigkeiten von Mensch und Umwelt widmet sich der Schwerpunkt der diesjährigen Archäologie in Niedersachen.
Viele Objekte wirken auf den ersten Blick unspektakulär und enthüllen erst bei genauerer Betrachtung ihre wahre Wertigkeit. Schätze gilt es zu bergen, Preziosen zu entdecken. Die Schwerpunktbeiträge beleuchten die große Bandbreite unterschiedlicher Rohstoffe und deren Nutzung. So ist Niedersachsen reich an Flint, ein Material, das bereits ab der Urgeschichte auf vielfältige und kunstvolle Weise genutzt und verarbeitet wurde. Anhand von solchen Feuersteinfunden aus der Lüneburger Heide werden Fragen zum Handel beleuchtet. Knochengeräte aus einem Erdwerk in Niedersickte veranschaulichen den Gebrauch von tierischen Ressourcen. Rasenstein aus dem Emsland diente sowohl der Eisenproduktion und fand als Baumaterial Verwendung. Jenseits von Rohstoffen wird von bronzezeitlichen Grabhügeln in Ostfriesland und der langen Geschichte des Wasserkamps in Hildesheim berichtet. Kleine aber feine archäologische Einblicke werden in die Entwicklung des Hafens von Hannoversch Münden gegeben, da „Wo Werra und Fulda sich küssen“.
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